Folgen von Missbrauch

Missbrauch ist eine nötigende, kontinuierliche sexuelle Erfahrung, aus welcher sich instinktive, körperliche und psychische Schutzhaltungen entwickeln die sich im Laufe der weiteren persönlichen Entwicklung immer mehr manifestieren.

Aus unserer Sicht gibt es zwei verschiedene Tätergruppen:

1. Personen aus dem Familiensystem
– z.B.: Vater, Bruder, Onkel, andere Verwandte

2. Personen außerhalb des Familiensystems
– z.B.: Lehrer, Priester, Ärzte, andere Vertraute, Nachbarn, oder Personen denen das Kind anvertraut wurde

Die sexuellen Handlungen können dabei gewalttätig sein, müssen es aber nicht.

Der sexuelle Missbrauch ist, im Gegensatz zur Vergewaltigung, eine immer wiederkehrende sexuelle Zwangshandlung bei der keine Gegenwehr des Opfers geduldet wird. Dabei wird das Opfer mit Versprechungen und Drohungen gefügig gemacht und immer wieder aufs Neue missbraucht.

Bei der Form des familiären Missbrauchs ist das Opfer meist familiär so stark an den Täter gebunden, dass es den Täter (Vater, Bruder, Onkel usw.), im normalen Leben gedanklich von diesen Handlungen frei stellt, indem es für die Handlungen und Taten des Täters ein Zwitterleben entwirft.

Der Täter ist ein Vertrauter aus dem engsten Umkreis der Familie, einer Gemeinschaft in dem das Opfer Schutz und Geborgenheit sucht. Doch der Täter verletzt, missachtet und missbraucht diesen Schutz- und Vertrauensraum. Aus dieser Zwangslage heraus, aus diesem Dilemma, kann das Opfer nur einen psychischen Ausweg finden, wenn es den Täter im täglichen Umgang von seinen Taten frei stellt. Ohne dieses Schutzdenken wäre ein „normaler“ Ablauf des Lebens in dieser Familie für das Opfer nicht mehr möglich.

Durch das unbewusste gedankliche Konstrukt dieses Ausweges kann es zu einer „normalen“ Begegnung mit dem Täter kommen. Die psychischen Anzeichen beim Täter werden jedoch gespeichert und das Opfer wird bei den geringsten Anzeichen für dieses Verhalten in die lethargiehafte Starre entgleiten und in seinen objektiven Wahrnehmungen eingeschränkt, nur reagieren und nicht mehr agieren können. Die Ohnmacht des Opfers hat dabei verschiedene Gründe und Ursachen, auf die an dieser Stelle nicht explizit eingegangen werden kann.

Das Trauma eines Missbrauchs wird im späteren Leben immer dazu führen, dass das Opfer auf die Zeichen, die es vom Täter her kennt, mit einer kindlichen Hilflosigkeit reagiert. Die kindlich geprägte Ohnmacht, hervorgerufen durch den Missbrauch, wird sich des Denkens bemächtigen und ergreift auch im späteren Leben die Oberhand über das ansonsten normale Denken und Fühlen des Opfers.

Opfer eines fortgesetzten Missbrauchs liegen meistens völlig hilflos da und sind nicht einmal in der Lage, durch Verkrampfungen den Körper, die Sexualorgane, bzw. die Eingeweide usw. zu schützen. Verletzungen die an den Geschlechtsorganen zugefügt wurden, können durch die Fortsetzung des Missbrauches immer wieder auf ein Neues erzeugt werden.

In diesem Dilemma der Opfer kommt es dann zu folgender Reaktion: Das vegetative Nervensystem versucht sich selbst zu schützen und wird die nervalen Versorgungen des Unterleibes soweit drosseln, dass kein Lustempfinden mehr stattfinden kann. Durch die Verletzungen werden die Unterleibsorgane zu einem großen Störfeld, das nerval ruhig gestellt werden muss. Dieses geschieht durch die Dämpfung des Nervus parasympatikus.

Opfer eines Missbrauches empfinden in der Regel keine solch große Angst vor wiederholtem Missbrauch, wie das bei Vergewaltigungsopfern der Fall ist. Sie reagieren jedoch meist apathisch auf den fortgesetzten Missbrauch.

Wie im alltäglichen Leben reagiert ein Körper auf Stress den er nicht abbauen kann, erst mit Nervosität und dann, wenn der Körper (das Nervensystem) keinen Ausweg mehr sieht, wird das Gehirn apathisch und lethargisch. Der Zustand geht in eine Depression über, welche sich in der Regel über den gesamten Lebensablauf hinzieht.

Im späteren Leben wird eine Therapie um so schwerer, je länger der Zustand des Missbrauchs bestand. Durch die vielfältigen Narben und Verletzungen, Reizungen im Urogenitalbereich, kann es zu Verdauungsbeschwerden, Blasen- und Nierenbeschwerden, Eierstockverletzungen, chronischen Entzündungen und vegetativen Beschwerden kommen. Die vegetativen Dystonien in den gesamten übrigen Organen kommen als isolierte Erkrankungen bzw. Reizungen vor, und diese haben auf den ersten Blick gar nichts mit dem Unterleib zu tun. Auch bei einer Befragung der Patienten kommt es nicht zu einer Klärung, da die Patienten von sich aus nicht über diese Vorfälle sprechen.

Eigenschaften wie Introvertiertheit, in sich gekehrt sein, niemanden vertrauend, still vor sich hin leidend, können als deutliche Zeichen für einen Missbrauch gewertet werden. Da der Körper die nervalen Versorgungen, soweit es für ihn möglich ist, zurückgeschaltet hat, kann das vegetative Nervensystem seine Aufgaben nur unzureichend ausführen. Diese permanente Dämpfung des vegetativen Nervensystems hat zur Folge, dass im Kleinhirn Prozesse verankert werden, welche das Nervensystem über diese körperlichen Reizzustände drosseln.

Ein Beispiel

Frau, Mitte Vierzig, seit ihrer Kindheit mit 8 Jahren fast täglich einseitige Kopfschmerzen

Man konnte der Frau deutlich ansehen dass sie litt, denn sie konnte kaum aus den Augen schauen. Das linke Auge sah verquollen aus und lag optisch tiefer in seiner Höhle als das andere Auge. Das optisch erkennbare Ungleichgewicht beider Augen war extrem. Da die Augen aus ganzheitlicher Sicht eine Nierenerkrankung vermuten ließen, war es mit der Methode SexReflex und dem geschulten Auge des Therapeuten eine Kleinigkeit die Krankheitsursache zu erkennen.

Es wurden zur Befunderhebung nur zwei Fragen gestellt: Wer hat Sie missbraucht? War es Vater oder Bruder?

Die Patientin stand da und es kamen ihr sofort die Tränen. Sie gab sofort und ohne Umschweife zu, es war der Bruder, welcher sie im 11. Lebensjahr missbraucht habe. Das konnte jedoch nicht die Ursache der Kopfschmerzen vom zeitlichen Ablauf her sein.

Bei einer Re-Imprint-Rückführung kam es deutlich zu Tage, die Patientin war von ihrem Bruder schon vor ihrem 11. Lebensjahr missbraucht worden, hatte dieses aber kindlich verdrängt, weil es ihr Bruder war und sie sicherlich mit acht Jahren noch nicht so ganz genau wusste, was er mit ihr gemacht hatte.

Ursache der Kopfschmerzen

Verletzung der Harnröhre und dadurch eine reflektorische Belastung des ersten Halswirbels und damit verbunden eine Lymphabflussstörung.

Therapie

Nachdem die Patientin ihre Harnröhrenzone bewusst wahrgenommen hatte und diese mit einer Technik von SexReflex selbst behandelte, waren die Kopfschmerzen für einen langen Zeitraum erst deutlich weniger und dann über einen längeren Zeitraum völlig verschwunden.